„Die Band steht kurz vor dem unmittelbaren Aus. Und du bist die Einzige, die uns noch retten kann.“
Dein Name ist Elisabeth Scheen. Dein Plan: Das Studium beenden und dann nichts wie weg aus Hamburg.
Plötzlich ist da dieses außergewöhnliche Jobangebot: Du sollst Christian Scholte, Frontmann der gefeierten Rockband ROCK LEGENDS, nach seinem Alkohol- und Drogenentzug vor einem Rückfall bewahren.
Für sehr viel Geld. Die Lösung deiner Probleme.
Wie schwer kann es schon sein, auf einen Rockstar aufzupassen?
Doch du hast die Rechnung ohne Christian gemacht. Er ist arrogant. Cholerisch. Eiskalt. Und verboten heiß.
So sehr du es auch versuchst, du kannst das Prickeln, das er verursacht, nicht ignorieren.
Doch wie viel länger kannst du dem noch standhalten?
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Marcel habe ich kennengelernt, kurz nachdem ich nach Hamburg gezogen bin – und wie so viele Menschen über Facebook. Dort war ich in einer der Musikergruppen nämlich auf der Suche nach einer Band. Marcel hat mir auf meine Anzeige geantwortet und meinte, dass er aktuell einen Schlagzeuger sucht und ich perfekt passen würde – nur leider wohnt Marcel in Kiel, sodass es letztendlich an der Distanz scheiterte. Nichtsdestotrotz sind wir in Kontakt geblieben und so kam es auch, dass ich Marcel gefragt hatte, ob er Lust hätte auf das Projekt „Song zum Buch“. Er hat eingewilligt. Damit fiel der Startschuss. Marcel ist quasi der CEO des Ganzen – von ihm stammen der Song, der Gesang und die Gitarren. Und hat sich mittlerweile den Traum vom eigenen Tonstudio in der Festung Kiel erfüllt, wo er auch zahlreiche Stunden mit diesem Song zugebracht hat – vermutlich kann ich das in diesem Leben nicht mehr gutmachen.
Fenja habe ich knapp ein halbes Jahr nach meinem Umzug nach Hamburg kennengelernt – auch über eine Bandanzeige, die ich heute als schicksalhaften Wegweiser bezeichnen würde. Denn hätte ich darauf nicht geantwortet, hätte ich Fenja heute als meine Bandkollegin und vor allem als eine meiner besten und engsten Freundinnen nicht an meiner Seite – und das mag ich mir einfach nicht vorstellen, denn mittlerweile ist sie aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken <3 Aus Fenjas Feder stammen die Lyrics von WIDE AWAKE. Ich bin immer wieder aufs Neue sprachlos über ihr Talent, Songtexte zu schreiben – und könnte nicht dankbarer sein, dass sie Christians Geschichte und Wandlung so perfekt in diesem Song verpackt hat.
Gimme more Bass, Baby
Last but not least – Timo! Er ist nicht nur der Mann hinter der Erstellung dieser Website, ohne den ich aufgeschmissen wäre, sondern hat sich auch als selbstständiger Tontechniker um Mix & Master des Songs gekümmert. Darüber hinaus bin ich mit Timo ebenso lang befreundet wie mit Fenja, denn auch er ist Teil unserer Band von Paula und ein verdammt cooler Dude! Oder – wie es auf dem bestickten Kissen steht, das er mal auf einer Hochzeit geschenkt bekommen hat: Verpeilt, aber weiß, was er tut XD Danke für alles, Timo, ich stehe tief in der Kreide bei dir 😉
Bass
Nights so dark I can barely see my feet
Booze so strong I can turn the cold into heat
I see all the lies I have created
This fucked up life, that keeps me fading
Please take me home
Teach me how to grow
Show me how to love myself
And keep me from this fate
Cuz you are a hurricane, a hurricane
A lightning strike right in my brain
Cuz you are a hurricane, a hurricane
The sweetest poison in my veins
And at this point I asked myself
Tell me who’s this beast that’s ravening?
If the only place I want to see myself
is me and you, the key of my awakening
Please take me home
Teach me how to grow
Show me how to love myself
And keep me from this fate
Cuz you are a hurricane, a hurricane
A lightning strike right in my brain
Cuz you are a hurricane, a hurricane
The sweetest poison in my veins
A hurricane
The lightning strike right in my brain
A hurricane
The sweetest poison in my veins
I’m raging
I’m waving
I’m drowning
Please save me from drowning
I‘m wide awake to see
cuz you are the one
cuz you’re the only one for me
Cuz you are a hurricane, a hurricane
A lighting strike right in my brain.
Cuz your are a hurricane, a hurricane
The sweetest poison in my veins
Nights so dark I can barely see my feet
Booze so strong I can turn the cold into heat
I see all the lies I have created
This fucked up life, that keeps me fading
Please take me home
Teach me how to grow
Show me how to love myself
And keep me from this fate
Cuz you are a hurricane, a hurricane
A lightning strike right in my brain
Cuz you are a hurricane, a hurricane
The sweetest poison in my veins
And at this point I asked myself
Tell me who’s this beast that’s ravening?
If the only place I want to see myself
is me and you, the key of my awakening
Please take me home
Teach me how to grow
Show me how to love myself
And keep me from this fate
Cuz you are a hurricane, a hurricane
A lightning strike right in my brain
Cuz you are a hurricane, a hurricane
The sweetest poison in my veins
A hurricane
The lightning strike right in my brain
A hurricane
The sweetest poison in my veins
I’m raging
I’m waving
I’m drowning
Please save me from drowning
I‘m wide awake to see
cuz you are the one
cuz you’re the only one for me
Cuz you are a hurricane, a hurricane
A lighting strike right in my brain.
Cuz your are a hurricane, a hurricane
The sweetest poison in my veins
-Prolog-
Ich hatte selten das Bedürfnis, jemanden zu schlagen.
Doch jetzt war ich kurz davor, ihm eine reinzuhauen.
Meine Hand bebte vor Wut, als ich ihm das Tablet einmal quer über den Schreibtisch in meinem Büro zuschob. »Hier«, knurrte ich und fixierte ihn mit meinem Blick. »Lies das.«
Christian schien meine Wut weder zu beeindrucken noch aus der Ruhe zu bringen. Wie üblich. Einige Sekunden verstrichen, in denen er in dem Stuhl mir gegenüber lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt, die Augen zusammengekniffen. Schließlich ließ Christian sich dazu herab, meiner Aufforderung nachzukommen. Seufzend beugte er sich über den Zeitungsartikel, der ihm vom Tablet aus entgegenleuchtete, und las ihn laut vor:
»Christian Scholte – der gefallene Stern am Rockstar-Himmel?
Alkohol, Drogen und diverse Sex-Eskapaden – drei Dinge, die mittlerweile fester Bestandteil im Leben von Christian Scholte (27) sind. Getreu dem Motto Sex, Drugs & Rock’n’Roll genießt der als Sexsymbol gefeierte Frontmann der Alternative Rockband ROCK LEGENDS sein neues Luxusleben in vollen Zügen – und schlägt dabei oftmals über die Stränge.
Von mehrfacher Festnahme wegen Trunkenheit am Steuer bis hin zu Live-Auftritten unter Alkohol– und Drogeneinfluss lässt er nichts aus. Sein neuester Fehltritt: In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat Scholte eine Party in dem Nachtclub eines Freundes auf der Hamburger Reeperbahn völlig eskalieren lassen.
Zeugenaussagen zufolge sei der Siebenundzwanzigjährige in einen heftigen Streit mit zwei Männern geraten, wobei einer von ihnen behauptete, Scholte hätte sich an dessen Freundin vergangen. Der Sänger zettelte daraufhin eine Massenschlägerei an und durfte eine Nacht in der Arrestzelle absitzen. Untersuchungen ergaben, dass er unter dem Einfluss der Partydrogen ECSTASY und Kokain stand. Zum Zeitpunkt seiner Festnahme lag sein Blutalkoholgehalt bei 1,9 Promille.
Scholte streitet den kompletten Tathergang ab. »Ich habe niemanden zu irgendwas gezwungen. Was kann ich denn dafür, dass sich mir die Weiber immer alle gleich an den Hals werfen?«, so der Rockstar.
Scholte kam gegen Kaution frei und wurde wie schon einige Male zuvor von seinem Bandkollegen, dem Gitarristen Alexander Seidler, am Tag darauf vom Revier abgeholt. Ob es zu einer außergerichtlichen Einigung des Vorfalls kommt, ist noch unklar. Wofür sich Scholte aber verantworten muss, ist – wieder einmal – der Besitz und Konsum illegaler Drogen.
Ein weiterer Rückschlag für die einst erfolgreichste Rockband Deutschlands, die nach der Gründung ihres eigenen Plattenlabels gerade erst einen Fuß in der Tür zum internationalen Musikbusiness hatte. Doch durch diese werden sie dank der sich häufenden Fehltritte ihres Frontmanns wohl vorerst nicht gehen. Gerüchten zufolge stehen die ROCK LEGENDS sogar vor der Auflösung. Was für Millionen von Fans einem Weltuntergang gleichkäme und vermutlich eine ebenso große Welle schlagen würde wie einst die Trennung von TAKE THAT oder NSYNC. Einige Indizien sprechen bereits dafür. Beispielsweise der enorme Rückgang der Plattenverkäufe, die immer seltener werdenden öffentlichen Auftritte oder das Wegbleiben der Band von zahlreichen großen Festivals in dieser Saison. Selbst die geplante Europatour soll laut Aussagen eines Insiders gecancelt werden.
Auch für das Plattenlabel sieht es aktuell nicht rosig aus – so nehmen viele nationale und auch internationale Künstler wegen der Negativschlagzeilen Abstand davon, dort unter Vertrag zu kommen.
Kurzum: Die sonst so steile Karriere der fünf Rockstars aus Hamburg steht gerade unter keinem guten Stern. Wie lange kann die Band dem noch standhalten? Heißt es für die ROCK LEGENDS bald: Gerockt-Getrennt-Geschichte?«
Ungerührt blickte Christian auf. »Und?« Er klang gelangweilt.
»Und?!« Fassungslos blinzelte ich ihn an. »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«
Seufzend warf Christian den Kopf in den Nacken. »Was willst du denn noch hören?«
Im selben Moment war mein Bruder Tony auf den Beinen, der bislang schweigend neben mir gesessen hatte. »Sag mal, begreifst du nicht den Ernst der Lage oder willst du es nur nicht kapieren?«
Christians verständnisloser Blick zuckte von Tony zum Rest der Band. Wir hatten uns alle für diese Krisensitzung in meinem Büro versammelt und Christian unter falschem Vorwand herbestellt. Anders hätten wir ihn nie hierher bekommen. »Was soll das hier werden?«, knurrte dieser jetzt und funkelte uns finster an. »Etwa eine beschissene Intervention?«
»Richtig erkannt«, erwiderte Sven, unser Schlagzeuger. Fassungslos starrte Christians ihn an.
»Du musst endlich mal aufwachen, Christian«, fügte unser Bassist Basti hinzu, den besorgten Blick auf Christian geheftet. »So kann es jedenfalls nicht weitergehen.«
Christian lachte nur schnaubend auf. »Was ist eigentlich euer Scheißproblem, hm ? Veranstaltet ihr dieses Affentheater hier ernsthaft wegen eines Zeitungsartikels, der im Übrigen einer sehr seriösen Quelle – der Bild-Zeitung – entspringt?« Wieder lachte er, schüttelte den Kopf und warf sich in seinem Stuhl zurück. »Euer fucking Ernst?«
Meine Faust krachte auf den Schreibtisch. »Es ist doch scheißegal, woher der stammt, verflucht! Das gesamte Netz ist voll von solchen Meldungen über dich!«
»Ja, weil ja auch immer alles zu hundert Prozent stimmt, was im Internet steht, Alex. Sicher«, entgegnete Christian mit einem falschen Grinsen.
Ich lehnte mich über den Tisch. »Ach so, dann ist das alles nur erfunden und du hast natürlich kein Problem mit Alkohol und Drogen, richtig, Kumpel?«
In Christians Blick flackerte etwas auf, das verdächtig nach Zorn aussah. Gut so. Endlich zeigte er mal eine menschliche Reaktion auf die ganze Scheiße. »Was ich vor allem will, ist, dass ihr mich verdammt noch mal in Ruhe lasst, kapiert?«
Sven seufzte. »Christian, verstehst du denn nicht, dass wir dir nur helfen wollen?«
»Ich brauche eure Hilfe aber nicht!«, schnauzte der. »Und schon gar keine Moralpredigt. Ich hab alles bestens im Griff.«
Okay, das reichte jetzt. »Und ob du Hilfe brauchst!« Entnervt fuhr ich mir durch die Haare, die ich mir am liebsten einzeln ausgerupft hätte. »Denk doch nur mal an unseren letzten Gig vor zwei Wochen, wo du ganz rockstardivalike mitten in der Show von der Bühne gestürmt bist, weil deine Stimme weg war. Was nicht passiert wäre, hättest du dir die Nacht davor nicht deine Stimmbänder und obendrein dein halbes Hirn weggekokst! Findest du das normal? Klingt das für dich danach, als hättest du alles im Griff?« Ich schaffte es nicht länger, seelenruhig auf diesem verdammten Stuhl sitzen zu bleiben, und sprang auf. »Verflucht, Christian, du musst dir endlich eingestehen, dass du dich schon längst nicht mehr im Griff hast und Hilfe brauchst! Du bist gerade dabei, dir und uns alles kaputt zu machen, was wir uns jahrelang hart erkämpft und aufgebaut haben! Und obendrein setzt du noch leichtfertig deine Gesundheit und dein Leben aufs Spiel!«
Auch Christian war jetzt auf den Beinen. Er schleuderte seinen Stuhl einmal quer durch den Raum, wo er an die Wand uns gegenüber krachte. »Genau da haben wir es doch! Es geht euch schon längst nicht mehr um mich als Person! Sondern nur um euch! Um die Band, euren Ruf und euer Image! Und selbst wenn’s das gewesen ist für die Rock Legends, was juckt’s euch noch? Vor allem euch zwei«, er deutete mit dem Zeigefinger auf Tony und mich, »wo ihr doch jetzt mit eurem zweiten Standbein als Labelbosse ganz groß im Geschäft seid …«
Ich stürzte um den Schreibtisch herum, mit der festen Absicht, ihn zu verprügeln. Was ich auch getan hätte, hätte Basti mich nicht am Arm gepackt und davon abgehalten. Die Wut, die ich auf diesen hirnverbrannten Idioten mit seiner Ist-mir-doch-alles-scheißegal-Einstellung hatte, war mit Worten nicht zu beschreiben. Und das hämische Grinsen in seinem verdammten Gesicht machte es nicht besser.
»Nur zu«, sagte Christian. »Wir wissen doch alle, dass du eh nicht die Eier dafür hast, mir eine reinzuhauen.« Sein Grinsen verschwand, was einen finsteren Ausdruck in seinem Gesicht hinterließ. »Du bist allerdings unschlagbar darin, [SS10] dich jedes Mal wie der Oberwichtigtuer in Person aufzuspielen und einen Aufstand zu machen, immer dann, wenn ich nicht nach deiner Pfeife tanze. Aber wisst ihr was? Ich hab die Schnauze voll! Davon, eure verdammte Marionette zu sein, denn nichts anderes bin ich für diese beschissene Band je gewesen! Jemand, der brav eure Texte singt und genau das macht, was ihr wollt. Das war ’ne Zeit lang schön und gut. Aber jetzt reicht’s mir so langsam, Freunde! Was ist aus euch geworden? Früher haben wir alle mal Mist gebaut und niemanden hat’s interessiert. Wir haben uns alle gegenseitig den Arsch gerettet und uns aus der Scheiße gezogen. Weil wir da noch ’ne richtige Band waren. Echte Freunde. Freunde, die immer füreinander da waren, sich gegenseitig den Rücken freigehalten haben. Und nicht solche, die denken, dass das, was irgendein verficktes Boulevard-Blatt über einen schreibt, wichtiger ist als alles andere. Tut mir leid, dass ich nicht mehr in euer Saubermach-Image passe. Ich bin, wie ich bin. Ich ecke an und polarisiere. Und wenn ihr das nicht akzeptieren könnt oder wollt, dann war’s das eben an dieser Stelle.« Ein bittersüßes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Angenehmen Tag noch, die Herrschaften.«
Damit drehte er sich auf dem Absatz um und stampfte aus meinem Büro, wobei er die Tür hinter sich so schwungvoll zudonnerte, dass mir der Knall noch Sekunden später in den Ohren nachhallte.
»Alex?«, hörte ich Tony fragen.
»Hm?«
»Wir müssen echt was unternehmen. Jetzt. Bevor er sich gänzlich das Hirn wegsäuft oder sich mit dem anderen Zeug umbringt.«
Ein zustimmendes Brummen von Sven und Basti.
Mein Blick klebte noch an der Tür, durch die Christian verschwunden war. Das eben war völlig aus dem Ruder gelaufen. Warum konnte und wollte er verdammt noch mal nicht begreifen, dass wir ihm nur helfen wollen? Dass es hier um ihn ging, darum, dass er wieder seinen Weg fand, von dem er gerade völlig abdriftete.
In diesem Moment fühlte ich mich so hilflos wie schon lange nicht mehr. Und dieses Gefühl drückte so schwer auf meine Brust, dass ich kaum Luft bekam. Bewusst atmete ich tief ein und stieß die Luft seufzend wieder aus. »Fuck, ja. Das hätten wir schon längst tun sollen.«