YOUR SONG
All out of love
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»Wenn dir was an dieser Band und deinem Leben liegt, dann tu uns allen einen Gefallen, Kumpel: Lass um Himmels willen die Finger von Charlène.«

Dein Name ist Charlène Scholte.
Du bist die kleine Schwester von Christian Scholte, Sänger der weltberühmten ROCK LEGENDS.
Doch auch du hast eine Gabe. Und einen großen Traum. Den Traum vom Modedesignstudium in London.
Aber da ist auch Sven Noack, Schlagzeuger der ROCK LEGENDS.
Ihr fühlt euch zueinander hingezogen. Er bringt dich zum Lachen. Sorgt dafür, dass es dir gut geht. Ihr habt Spaß miteinander.
Heimlich. Denn niemand darf davon wissen.
Mehr lässt du auch gar nicht zu. Weil du erfahren hast, wie schmerzhaft Liebe sein kann.
Also hältst du Sven und deine Gefühle auf Abstand. Dass du es damit nur schlimmer machst, wird dir viel zu spät klar.
Bis am Ende nicht nur dein Herz daran zu zerbrechen droht, sondern auch die gesamte Band…

Book Version

Air Supply Cover

eBook: 2,99€ (kostenlos mit Kindle Unlimited) 
Taschenbuch: 15,99€

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Die Musiker hinter dem Song

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Anna Conring
Vocals
Dass ich für einen meiner Songs zu den Büchern ganz unbedingt mit ihr zusammenarbeiten wollte, habe ich schon lange gewusst. Und endlich war es für Band 3 soweit!
 
Anna und ich haben vor ein paar Jahren zusammen in der Berliner Alternative Rockband My Rain gespielt, ich am Schlagzeug und sie an der Front als unsere Sängerin.
 
Bereits nach den ersten sanften Tönen, die wir für „All out of Love“ zusammen im Studio aufgenommen haben, war ich mir sicher, mit Anna die absolut beste Wahl getroffen zu haben. Von tief bis hoch, von leise bis laut bietet ihre Stimme eine Vielfalt wie ich sie selten erlebt habe. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit ihr zusammenarbeiten! Danke Anna für deine Stimme und die schöne gemeinsame Zeit im Studio! 🙂 <3
 
Wenn du noch mehr von Anna hören willst, dann findest du sie als eine der Gesangsstimmen von „Circus of Time“, beispielsweise bei den Songs „Breaking People“ und „Smell Your Fears„.
YS_WA_Timo
Timo Peisker-Cajan
Mix, Mastering, Gitarre, Bass and more
Und schon wieder hat es die nervige Autorin geschafft, das musikalische Allroundtalent aus ihrer Band „von Paula“ an Bord zu holen. Dieses Mal nicht „nur“ für Mix&Master des Songs. Timo ist aufgestiegen – und hatte bei „All out of Love“ irgendwie ganz plötzlich sämtliche Zügel in der Hand: vom Erschaffen der Coverversion und das Beisteuern von Gitarren und Bass über die Schirmherrschaft als Tontechniker im Studio bis hin zum fertigen Mix. Dabei stets mit guter Laune, Engelsgeduld und Spaß bei der Sache gewesen. Und nebenbei auch noch diese Webseite hier erstellt. Vermutlich hat er in den letzten Monaten deswegen auch weder gegessen noch geschlafen. Aber hey – als wahre Maschine ist das doch auch völlig überbewertet. 😉
Tausend Dank für jede einzelne Minute, die du meinetwegen geopfert hast! <3 Das bedeutet mir die Welt! 🙂
Wenn auch du die Maschine für diverse Aufnahmen buchen möchtest, kannst du das hier tun: tpc-audio.de
joel_bewerbung_farbe_5_quadrat
Joël Brandes
Akustikgitarre

Er ist erst zufrieden, wenn jeder Ton absolut perfekt sitzt – und dass er das bei diesem Song geschafft hat, ist nicht zu überhören! Joël verdanke ich die wunderschöne, gezupfte Gitarrenmelodie zu Beginn und am Ende vom Song. Es ist einfach nur zum Schmelzen schön geworden! Danke Joël! 🙂

YS_AOOL_Claudia_1000040875_quadrat
Claudia Fischer
Drums

Ja, ja, die Autorin hat neben ihrer Wortgewandtheit noch andere versteckte Talente – und sich endlich mal getraut, als Schlagzeugerin mit langjähriger Erfahrung bei ihren Songs mitzuwirken. Dabei hat sie wohl auch festgestellt, dass das durchaus machbar für sie ist. Überlegungen, sich auch künftig an der Buchmusik zu beteiligen, werden aktuell in Erwägung gezogen.

Die Musiker hinter dem Song

YS_AOOL_Anna_20231018_062610_quadrat
Anna Conring
Die Maria Carey von Berlin
Vocals
 
Dass ich für einen meiner Songs zu den Büchern ganz unbedingt mit ihr zusammenarbeiten wollte, habe ich schon lange gewusst. Und endlich war es für Band 3 soweit!
 
Anna und ich haben vor ein paar Jahren zusammen in der Berliner Alternative Rockband My Rain gespielt, ich am Schlagzeug und sie an der Front als unsere Sängerin.
 
Bereits nach den ersten sanften Tönen, die wir für „All out of Love“ zusammen im Studio aufgenommen haben, war ich mir sicher, mit Anna die absolut beste Wahl getroffen zu haben. Von tief bis hoch, von leise bis laut bietet ihre Stimme eine Vielfalt wie ich sie selten erlebt habe. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit ihr zusammenarbeiten! Danke Anna für deine Stimme und die schöne gemeinsame Zeit im Studio! 🙂 <3
 
Wenn du noch mehr von Anna hören willst, dann findest du sie als eine der Gesangsstimmen von „Circus of Time“, beispielsweise bei den Songs „Breaking People“ und „Smell Your Fears„.
Timo Peisker-Cajan
Du willst das Cover? Du kriegst das Cover! (und noch viel mehr)
Mix, Mastering, Gitarre, Bass and more
 
Und schon wieder hat es die nervige Autorin geschafft, das musikalische Allroundtalent aus ihrer Band „von Paula“ an Bord zu holen. Dieses Mal nicht „nur“ für Mix&Master des Songs. Timo ist aufgestiegen – und hatte bei „All out of Love“ irgendwie ganz plötzlich sämtliche Zügel in der Hand: vom Erschaffen der Coverversion und das Beisteuern von Gitarren und Bass über die Schirmherrschaft als Tontechniker im Studio bis hin zum fertigen Mix. Dabei stets mit guter Laune, Engelsgeduld und Spaß bei der Sache gewesen. Und nebenbei auch noch diese Webseite hier erstellt. Vermutlich hat er in den letzten Monaten deswegen auch weder gegessen noch geschlafen. Aber hey – als wahre Maschine ist das doch auch völlig überbewertet. 😉
Tausend Dank für jede einzelne Minute, die du meinetwegen geopfert hast! <3 Das bedeutet mir die Welt! 🙂
Wenn auch du die Maschine für diverse Aufnahmen buchen möchtest, kannst du das hier tun: tpc-audio.de
joel_bewerbung_farbe_5_quadrat
Joël Brandes
Der mit der Akustikgitarre tanzt
Akustikgitarre
 
Er ist erst zufrieden, wenn jeder Ton absolut perfekt sitzt – und dass er das bei diesem Song geschafft hat, ist nicht zu überhören! Joël verdanke ich die wunderschöne, gezupfte Gitarrenmelodie zu Beginn und am Ende vom Song. Es ist einfach nur zum Schmelzen schön geworden! Danke Joël! 🙂
YS_AOOL_Claudia_1000040875_quadrat
Claudia Fischer
Jetzt trommelt sie auch noch …
Drums
 
Ja, ja, die Autorin hat neben ihrer Wortgewandtheit noch andere versteckte Talente – und sich endlich mal getraut, als Schlagzeugerin mit langjähriger Erfahrung bei ihren Songs mitzuwirken. Dabei hat sie wohl auch festgestellt, dass das durchaus machbar für sie ist. Überlegungen, sich auch künftig an der Buchmusik zu beteiligen, werden aktuell in Erwägung gezogen.

Lyrics

I′m lying alone with my head on the phone
Thinking of you ‚til it hurts
I know you′re hurt too, but what else can we do?
Tormented and torn apart
I wish I could carry your smile in my heart
For times when my life seems so low
It would make me believe what tomorrow could bring
When today doesn’t really know
Doesn’t really know

I′m all out of love, I′m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I’m all out of love, what am I without you?
I can′t be too late to say that I was so wrong

I want you to come back and carry me home
Away from these long, lonely nights
I’m reaching for you, are you feeling it too?
Does the feeling seem oh so right?

And what would you say if I called on you now
And said that I can′t hold on?
There’s no easy way, it gets harder each day
Please, love me or I′ll be gone
I’ll be gone

I’m all out of love, I′m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I′m all out of love, what am I without you?
I can’t be too late to say that I was so wrong

Oh, what are you thinking of?
What are you thinking of?
What are you thinking of?
What are you thinking of?

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I′m all out of love, what am I without you?
I can’t be too late, I know I was so wrong

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I’m all out of love, what am I without you?
I can′t be too late, I know I was so wrong

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I′m all out of love, what am I without you?
I can’t be too late to say that I was so wrong

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right

Lyrics

I′m lying alone with my head on the phone
Thinking of you ‚til it hurts
I know you′re hurt too, but what else can we do?
Tormented and torn apart
I wish I could carry your smile in my heart
For times when my life seems so low
It would make me believe what tomorrow could bring
When today doesn’t really know
Doesn’t really know

I′m all out of love, I′m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I’m all out of love, what am I without you?
I can′t be too late to say that I was so wrong

I want you to come back and carry me home
Away from these long, lonely nights
I’m reaching for you, are you feeling it too?
Does the feeling seem oh so right?

And what would you say if I called on you now
And said that I can′t hold on?
There’s no easy way, it gets harder each day
Please, love me or I′ll be gone
I’ll be gone

I’m all out of love, I′m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I′m all out of love, what am I without you?
I can’t be too late to say that I was so wrong

Oh, what are you thinking of?
What are you thinking of?
What are you thinking of?
What are you thinking of?

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I′m all out of love, what am I without you?
I can’t be too late, I know I was so wrong

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I’m all out of love, what am I without you?
I can′t be too late, I know I was so wrong

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right, believing for so long
I′m all out of love, what am I without you?
I can’t be too late to say that I was so wrong

I′m all out of love, I’m so lost without you
I know you were right

YOUR SONG
All out of love

Leseprobe

Prolog

Sven

Das grelle Licht der beiden großen Scheinwerfer direkt über mir blendete mich. Einen Moment lang konnte ich nichts sehen. Aber nach ein paarmal Blinzeln wurde das Bild vor meinen Augen wieder klar.

»Danke schön!«, brüllte Christian im selben Moment in sein Mikrofon und erntete dafür einen Sturm an Applaus. Mit einer Hand fuhr er sich durch sein schweißnasses Haar. »Den nächsten Song habe ich für meine bezaubernde Verlobte geschrieben. Ihr kennt ihn unter dem Namen Wide Awake

Und wieder rastete unser Publikum aus. Das Berliner Olympiastadion war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ausverkauft. Bedeutete: Knapp fünfundsiebzigtausend Menschen waren hier, um uns ‑ die Rock Legends ‑ spielen zu sehen. Fünfundsiebzigtausend. Das musste man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wahnsinn. Unsere Tour durch Europa und Asien vor ein paar Monaten hatte uns quasi durch die Decke katapultiert. Unsere Songs liefen überall rauf und runter und in diversen europäischen Charts sowie auf den gängigen Streamingdiensten spielten wir ganz oben mit. Kurzum: Wir hatten es geschafft. Und das mit gerade einmal Ende zwanzig. Wahnsinn.

Ich legte den Kopf in den Nacken, atmete tief durch. Schweiß rann mir übers Gesicht und meinen kompletten nackten Oberkörper hinab. Ich schmeckte das Salz auf meinen Lippen, während ich den sanften Klavierklängen lauschte, die den Song einleiteten. Mein Kopf schoss wieder nach oben, ich öffnete die Augen. Erwiderte die Blicke meiner Bandkollegen Alex, Tony und Basti, die sich mir zugewandt hatten. Und setzte zusammen mit ihnen im genau richtigen Moment ein.

Obwohl wir jetzt schon über zwei Stunden spielten, strotzte ich noch immer vor Energie. Mein ganzer Körper stand unter Strom. Wie besessen drosch ich auf mein Schlagzeug ein, angetrieben von Christians kraftvoller Stimme, den kreischenden Gitarren und den intensiven Basstönen, die selbst die hinterletzte Zelle in mir zum Vibrieren brachten.

Nichts auf dieser verdammten weiten Welt liebte ich mehr als das hier.

Fast nichts.

Mein Blick zuckte nach links. Zum Rand der Bühne.

Da stand sie.

Und verfolgte die Show mit dem bezauberndsten Lächeln seit Menschengedenken. Wobei sie fast durchgehend in eine bestimmte Richtung starrte. Auch wenn sie glaubte, mir würde das nicht auffallen.

In dem Moment wanderte ihr Blick erneut zu mir.

Traf meinen.

Erschrocken blinzelte sie, wandte sich peinlich berührt ab und fokussierte mit angestrengter Miene wieder ihren Bruder vor mir.

Ich grinste.

Wie ich es liebte, sie beim Starren zu erwischen. Verübeln konnte ich es ihr nicht. Ich starrte sie ja auch ständig an. Es war auch unmöglich, irgendwo anders hinzusehen.

Ihr Anblick war Ambrosia und Höllenqual zugleich.

Ich könnte jede Frau auf diesem verdammten Planeten haben. Nur die, die ich haben wollte, war tabu.

O Sweetheart. Wenn ich nur könnte, wie ich wollte.

Aber das ging nicht.

Weil ich der verfickte Adam war. Und Charlène Isabelle Scholte die verbotene Frucht, die ich lediglich ansehen, aber von der ich nie – niemals – probieren durfte.

 

Charlène

Totales Blackout.

Das passierte, wenn er mich anschaute. So wie jetzt. Als er sich mit seinem großen, schlaksigen Körper nach Showende schwer atmend und dennoch lässig auf mich zubewegte, sich dabei sein lockiges Haar aus dem Gesicht streichend. Und mich unentwegt anstarrend. Die Deckenscheinwerfer ließen die zahlreichen Kunstwerke auf seinem von Schweiß glänzenden, nackten Oberkörper noch bunter wirken. Als er mich fast erreicht hatte, breitete sich dieses typische verschmitzte Grinsen auf seinem Gesicht aus.

Ich war tot. So was von.

»Ihr wart der Wahnsinn!«, quietschte Elli neben mir und fiel meinem Bruder um den Hals. Er hob sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich. Daran musste ich mich erst noch gewöhnen. Mein großer Bruder, der früher die Betten gewechselt hatte wie andere ihre Unterwäsche und niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, über Dinge wie Bindung und Liebe nachzudenken. Und jetzt stand er hier, glücklich verliebt und völlig verrückt nach dieser einen Frau. Mit der er sogar ein Kind hatte und die er in wenigen Wochen heiraten würde. Witzig, wie schnell sich manche Dinge änderten.

Nicht witzig waren hingegen die Dinge, die ein bestimmter Kerl mit nur einem Blick in mir auslöste.

In derselben Sekunde erreichte mich Sven. Dicht vor mir blieb er stehen. Sein Blick wanderte langsam an mir hinab und wieder rauf zu meinem Gesicht.

Ich brannte.

Nervös sah ich zu meinem Bruder und seiner Verlobten neben mir. Die waren glücklicherweise noch immer so innig umschlungen, dass sie uns gerade nicht beachteten. Ganz automatisch schaute ich zurück zu Sven. Verflucht noch mal! Er musste damit aufhören, mich vor Christian so offensichtlich anzustarren. Sonst würde er das Atmen sehr bald einstellen. Und eigentlich war ihm das ebenso klar wie mir. Nur schien er das in letzter Zeit ziemlich locker zu sehen.

Sven neigte den Kopf nach links und musterte mich. »Was ist los, Sweetheart?«

»Was soll sein?«, erwiderte ich und wich seinem Blick aus. Mein ganzes Gesicht stand schon wieder in Flammen, bestimmt war ich knallrot.

»Genau das.«

Ich sah ihn wieder an. Seine Mundwinkel zuckten amüsiert.

»Du weißt genau, was los ist«, zischte ich und drehte mein Kinn unauffällig nach links. »Hör gefälligst auf damit!«

Sven grinste. »Was meinst du?«

Sein Ernst?

»Mich so anzusehen.«

»Vorsicht!«, rief plötzlich jemand hinter mir.

Ehe ich reagieren konnte, hatte Sven mich an den Armen gepackt und sanft zu sich gezogen, bevor ich noch eins der Bühnenteile vor den Kopf bekam, die gerade an mir vorbeigetragen wurden, und bewusstlos wurde. Obwohl ich nun ebenfalls kurz vor dem Verlust meines Bewusstseins stand. Ihm so nahe zu sein, trieb meinen Puls in schwindelerregende Höhen. Mein Herz trommelte gegen meine Brust und stand kurz vor der Explosion. Auf gar keinen Fall konnte ich jetzt zu ihm aufblicken und ihn ansehen.

Svens Hände lagen noch immer an meinen nackten Oberarmen. Sanft und kaum merklich strichen seine Finger über meine Haut. Mein Körper reagierte mit einer heftigen Gänsehaut. Und mein Atem ging so schnell, dass es sich anfühlte, als würde ich hecheln wie ein Hund. Gott. Hoffentlich bekam er das nicht mit.

Jetzt beugte er sich auch noch zu mir. Ich spürte seinen warmen Atem meine Schläfe streifen. »Wie sehe ich dich denn an, hm?«

O Gott. Das war zu viel. Zu viel und zu intensiv.

Ich schnappte nach Luft und trat einen Schritt zurück, wobei Sven mich losließ.

Sein Blick lag auf mir. Und war so dunkel und brennend, dass mir ein Schauer nach dem anderen die Wirbelsäule hinabrann.

»Na … so

Ein amüsiertes Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel. »Gefällt dir das etwa nicht?«

Doch! Sehr sogar!

»Darum geht’s doch gar nicht, sondern …«

Im selben Moment legte sich ein Arm schwungvoll um meine Schultern und zog mich an eine trainierte Männerbrust. »Na, Schwesterchen! Hat dir die Show gefallen?«

Mich von meinem Beinahe-Herzinfarkt nur langsam erholend erwiderte ich tapfer Christians Lächeln. »Mehr als das! Ihr wart der Hammer! Wie nicht anders zu erwarten.«

Christians Blick zuckte zu Sven und wieder zurück zu mir und sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. »Tja, dann feiern wir das doch jetzt mal, würde ich sagen, oder?«

 

Das Spiel mit dem Feuer nahm kein Ende. Auch backstage nicht. Es war wie verhext. Je mehr ich versuchte, Abstand zwischen ihn und mich zu bringen, desto schlimmer wurde es. Denn Sven ließ es nicht zu. Als würde er absichtlich meine Nähe suchen. Vor allen anderen. Ich würde ihn umbringen, sollte ich die Chance dazu bekommen, so viel stand fest. Und trotzdem konnte ich meine Augen nicht von ihm lassen. Warum er aber auch stets und ständig so verflucht heiß aussehen musste! Noch dazu befand ich mich laut meiner Zyklus‑App genau in der Eisprungzeit, sodass meine Hormone noch mehr durchdrehten als ohnehin schon. Und die Versuchung, dem nach all der Zeit des Widerstehens endlich nachzugeben, gerade nicht größer sein könnte. Verdammter Mist! Es war zum Verrücktwerden!

»Charlie?«

Ich blinzelte und drehte meinen Kopf zu Tonys Freundin Romina, die zusammen mit Alex’ Frau Sophia mit mir auf einem der Sofas lümmelte und mich eben angesprochen hatte.

Mein Gesichtsausdruck musste ziemlich verwirrt aussehen, weshalb die beiden amüsierte Blicke tauschten und grinsten.

»Du hast gerade nicht wirklich zugehört, oder?« Romy lachte, als ich den Kopf schüttelte. »Schon okay. Ich hatte nur gefragt, ob du noch was trinken willst.« Sie nickte zu dem leeren Weinglas in meiner Hand.

Unbedingt! Wenn ich diesen Abend heil überstehen wollte, brauchte ich sogar noch viel mehr davon.

Ich antwortete ihr mit einem heftigen Nicken und sprang im selben Moment auf. »Gute Idee! Ich geh mal nach nebenan und organisiere mir Nachschub. Wollt ihr auch noch? Dann bringe ich die Flasche gleich mit.«

Romy und Soph tauschten zwar irritierte Blicke, schüttelten dann aber beide ihre Köpfe. »Wir sind erst mal noch versorgt, aber danke«, antwortete Romy mir mit einem Lächeln.

Hastig durchquerte ich den Raum Richtung Ausgang. Ich musste dringend hier raus. Kurz Luft schnappen und einmal durchatmen. So schlimm wie heute war es ungelogen noch nie gewesen. Auf gar keinen Fall durfte ich die Kontrolle verlieren.

Auf dem Flur war es im Vergleich zu der stickigen Lounge angenehm kühl. Hoffentlich würde mir das helfen, den Kopf und mein überhitztes Hormonsystem ein wenig abzukühlen.

Ich ging den Gang entlang und erreichte nach ein paar Metern das Getränkelager, an dem wir uns in dieser Location selbstständig bedienen durften, daher war ich auch nicht zum ersten Mal hier. Zielstrebig steuerte ich auf den Kühlschrank zu, in dem neben Cola und Wasser unzählige Flaschen Bier und Wein gekühlt bereitgestellt waren.

Ich öffnete die Tür und die Kälte, die mir entgegenschlug, ließ mich angenehm erschaudern. Vielleicht sollte ich in den Kühlschrank kriechen und dort so lange verweilen, bis mein Hirn wieder auf Normalbetrieb lief.

Als ich eine neue Flasche Wein hervorzog, hörte ich eine Stimme hinter mir.

»Kann es sein, dass du mir heute irgendwie aus dem Weg gehst?«

Mitten in der Bewegung erstarrte ich. Oh. Nein.

Er war hier. Natürlich war er hier.

Ich unterdrückte den Drang, meinen Kopf gegen die Glasscheibe zu schlagen, und wandte mich stattdessen zu ihm um.

»Und kann es sein, dass du mich irgendwie verfolgst?«, stellte ich ihm eine Gegenfrage.

Grinsend lehnte sich Sven in den Türrahmen, überkreuzte lässig die Beine und vergrub die Hände in den Taschen seiner schwarzen, zerschlissenen Jeans, über der er ein weißes Shirt trug. Trotz aller Schlichtheit sah er so unfassbar heiß aus, dass ich innerlich sabberte.

Mon Dieu! Warum machst du es mir nur so schwer?

»Vielleicht«, lautete Svens Antwort auf meine Frage, die mein überfordertes Hirn erst mal wieder heraufbeschwören musste, weil mich sein Anblick alles vergessen ließ.

Ich schluckte, um meine trockene Kehle zu befeuchten. »Und warum solltest du das tun?«

Sven erwiderte zunächst nichts. Starrte mich nur an. Mit diesem intensiven Blick, der mich langsam, aber sicher zu einer Pfütze schmelzen ließ.

Bis er sich vom Türrahmen abstieß. Und langsam auf mich zukam.

Dicht vor mir blieb er stehen. Ließ seinen Blick Zentimeter für Zentimeter über mein Gesicht wandern. An meinem Mund angelangt verweilte er.

Ich schluckte trocken.

»Weil ich dich gern küssen würde, Charlie.«

In mir brach ein Vulkan aus. Der glühend heiße Lavastrom erfasste mich mit roher Gewalt und riss mich mit sich. Stürzte mich in ein einziges Chaos an Emotionen.

Ein Wunder, dass ich noch in der Lage war, überhaupt einen Ton herauszubekommen. »Du … du …«, stammelte ich wie die letzte Idiotin. »Du willst … warte … jetzt?!«

Während ich einen Nervenzusammenbruch erlitt, blieb Sven ganz cool. Als hätte er gerade nichts gesagt.

Lässig zuckte er die Schultern. »Jetzt, schon den ganzen Abend, seit Monaten … eigentlich seit dem Tag unserer ersten Begegnung vor –«

»Fünf Jahren.« Meine Worte waren mehr gehaucht als geflüstert.

In Svens Augen spiegelte sich Verblüffung.

Streng genommen waren es sogar fünf Jahre und drei Monate. Offensichtlich war dieser Tag nicht nur für mich so verdammt prägend gewesen. Zum ersten Mal überhaupt hatte ich Christian damals in Hamburg besucht, seit er von zu Hause ausgezogen war. Und seine Band kennengelernt, in der er zu dem Zeitpunkt erst wenige Wochen als Sänger tätig gewesen war. Ganz unverfänglich in lockerer Runde bei ihm zu Hause. Doch ab der Sekunde, in der Sven mich das allererste Mal angesehen hatte, war ich ihm verfallen. Er hatte einfach nur dagesessen und mich angestarrt. Und dann hatte er mich mit seinem alles einnehmenden Lächeln angelächelt. Bis dato hatte ich nicht gewusst, was ein einziges Lächeln für eine Macht ausüben konnte. Ich hatte mir immer eingeredet, ich wäre zu jung für ihn. Ich war damals gerade achtzehn geworden, Sven fünf Jahre älter. Aus dem Kopf geschlagen hatte ich ihn mir trotzdem nie. Auch nicht während meiner mittlerweile gescheiterten Ehe.

Langsam zog sich Svens rechter Mundwinkel nach oben.

Okay, das war’s. Gib endlich auf. Es hat keinen Sinn mehr. Game over, Charlie.

So viel zum Thema Kontrollverlust. Ich war schwach. So schwach. Hatte keine Kraft mehr, dem hier länger zu widerstehen.

Was mich auch zu meiner nächsten Aussage verleitete. »Tja … wenn du es gern tun würdest – mich küssen, meine ich – was hindert dich dann noch daran?«

Jetzt war Sven derjenige, der schluckte. Sein Blick wurde ganz dunkel. Dunkel und voller Begierde. Was das gefährliche Kribbeln in mir noch befeuerte.

»Genau genommen sogar zwei Dinge«, erwiderte er. Seine Stimme war ganz dünn und leise, so als hätte auch er Mühe, etwas zu sagen. »Zum einen bin ich zu tausend Prozent überzeugt, nicht imstande zu sein, es bei einem süßen, unschuldigen Kuss zu belassen. Weil es ganz einfach noch so viele Dinge gibt, die ich mit dir anstellen möchte.«

Oh. Mein. Gott.

»Und zum anderen«, fuhr er fort. »Sind wir aktuell nur zwei Türen entfernt vom Rest der Meute. Und ich kann noch nicht einschätzen, wie laut du sein wirst.«

Oh. Mein. Gott. Hoch zwei!

Ich starb. Ich starb einfach nur.

»Etwas riskant. Findest du nicht?«

Sauerstoff! Ich brauchte Sauerstoff. Dringend!

Ich holte tief Luft. Und stieß sie bewusst langsam wieder aus. Die Augen hielt ich dabei geschlossen, um mich kurz von Svens Anblick zu erholen, der sämtliches Denken bei mir einstellte.

Als ich sie wieder öffnete, erwiderte ich Svens durchdringenden Blick so standhaft, wie es mir möglich war. »Drei Regeln«, wisperte ich mit bebender Stimme.

Er runzelte die Stirn. »Was?«

»Drei Regeln«, wiederholte ich, bemüht, etwas lauter zu sprechen. »Wenn wir diese Grenze jetzt überschreiten, brauchen wir Regeln.«

Sven starrte mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank, nickte dann aber zaghaft. »Klar. Alles, was du willst.«

Herrje, wir taten das gerade wirklich.

Das hier passierte tatsächlich.

»Erstens: Keine Übernachtungen. Wenn wir es miteinander treiben, geht jeder danach wieder seiner Wege. Egal, wie spät es ist.«

Sven zog eine Braue nach oben, nickte dann aber erneut.

»Zweitens: Kein Licht. Wenn wir Sex haben, dann ausschließlich in absoluter Dunkelheit.«

 »Was?« Er lachte. »Im Ernst, Charlie, was ist das denn für ’ne bescheuerte –«

»Und drittens«, würgte ich ihn ab. »Keine Gefühle. Die oberste und wichtigste aller Regeln. Kapiert?«

»Ähm …« Schmunzelnd fuhr sich Sven mit einer Hand durch seine Locken, wobei sich die Sehnen seines tätowierten Arms herrlich anspannten. »Klar. Kapiert, notiert und registriert«, sagte er schließlich.

»Dann wiederhol sie.«

»Was?«

»Die Regeln.«

Sven blinzelte. »Keine Übernachtungen. Kein Licht. Keine Gefühle.«

Ich nickte. »Gut.« Erneut schluckte ich. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, als ich wie ein neugeborenes Fohlen an Sven vorbei zur Tür stakste. Ich warf sie zu und drehte anschließend den Schlüssel im Schloss um. Mein Herz schlug so heftig, dass ich kaum Luft bekam.

Als ich mich wieder zu Sven umwandte, stand er noch immer am selben Fleck. Mit dem Unterschied, dass er sichtbar schwer atmete und sein hungriger Blick mich fast meinen Namen vergessen ließ. Ohne den Blick von ihm zu nehmen, tastete ich nach dem Lichtschalter. Bis meine Hand ihn erreicht hatte.

 »Und jetzt fick mich endlich, Sven Noack«, sagte ich und machte das Licht aus.